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„Die Märchen vom feisten, trägen König“ – Stellungnahme zu #IchbinHanna, AKGWDS

Das Jahr 2021 war auch geprägt von einem Aufruhr in der Wissenschaftsgemeinschaft gegen die unsäglichen Arbeits- und Forschungsbedingungen in Deutschland, über die bereits das Ausland den Kopf schüttelt. Unter dem Hashtag #IchbinHanna (Dokumentation) verliehen zunächst viele Wissenschaftler:innen ihrer Wut Ausdruck, wie skandalös das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sich zu befristeter Arbeit und Ausbeutung im System verhielt. Großzügig goss das Ministerium mit seinen Stellungnahmen über den Schwelbrand dann noch Öl.

Auch, weil der Arbeitskreis Geschichtswissenschaft und Digitale Spiele letztlich eine Reaktion auf das dysfunktionales Wissenschaftssystem ist, nehmen wir zu den gravierendsten sieben Märchen der Wissenschaftspolitik Stellung. Unterstützt von Aurelia Brandenburg, Eugen Pfister, Peter Färberböck, Tobias Winnerling und Felix Zimmermann schreibe ich auf dem Blog des AKGWDS über „Die Märchen vom feisten, trägen König“. Dabei nehme ich sieben zentrale Mythen unter Beschuss, die nicht nur der persönlichen Lebensentwicklung, sondern auch durch ein grundsätzliches Missverständnis von Forschen und Lernen innovativer Wissenschaft schwer schaden.

  1. Der Samtene Sessel – Das Märchen von der Bequemlichkeit
  2. Von einem, der auszog, um alles zu lernen – Das Märchen von der Nachwuchsförderung
  3. Der Müller und seine Söhne – Das Märchen von der Chancengleichheit
  4. Das Männlein, das in seinem Strohkopf Gold spinnt – Das Märchen von der Effizienz
  5. Des Forschers neue Kleider – Das Märchen von der Innovationskraft
  6. Die Reise im goldenen Wagen – Das Märchen von wissenschaftlicher Erneuerung
  7. Wenn der Topf aber nun ein Loch hat – Das Märchen von der Verwertbarkeit

Auch wenn mir der satirische Stil durchaus Freude machte, war es mir ein wirkliches Anliegen diese Thesen einmal sehr deutlich zu formulieren und damit zu der umfassenderen Debatte beizutragen.

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