Publikation

„Games und Erinnerungskultur“ – Datenbank, Stiftung Digitale Spielekultur

Zusammen mit der Stiftung „Digitale Spielekultur“ – der gemeinnützigen Stiftung des game-Verbandes der deutschen Games-Industrie – haben Mitglieder des Arbeitskreises Geschichtswissenschaft und Digitale Spiele (AKGWDS) die wichtige Datenbank „Games und Erinnerungskultur“ aufgebaut. Mit einem einmaligen Fokus auf Geschichte, Erinnern und digitale Spiele wurde sie heute am Ende der Konferenz „Erinnern mit Games“ für die Öffentlichkeit freigeschaltet.

Als Mitgründer des Arbeitskreises steuerte ich dazu natürlich gern drei Einträge zu erinnerungskulturell relevanten digitalen Spielen bei: Das Medienkunstprojekt 1378(km) thematisiert den Grenzstreifen zwischen den geteilten deutschen Staaten in einer Multiplayer-Modifikation. So wurde es zugleich zum Seismografen einer unreifen deutschen Erinnerungskultur. Mit ungewöhnlichen Darstellungsformen führte der Team-Shooter Battlefield 1 auf Schauplätze des Ersten Weltkriegs und in eine ungewohnte Perspektive auf soldatische Erinnerungen. Das 2D-Abenteuerspiel My Memory of Us verschafft sogar Kindern einen Zugang zur Besetzung Polens durch die Wehrmacht, Unterdrückung, Deportation und Holocaust.

Digitale Spiele bieten vielfältige visuelle und spielmechanische Darstellungsformen. (Abb. Collage Stiftung Digitale Spielekultur)

Als Arbeitskreis hoffen wir, dass die Datenbank nicht nur für schulische Lehrende und den akademischen Unterricht hilfreich sein wird. Neben Gedenkstätten, Museen und Institutionen der historisch-politischen Bildung zielen wir auf interessierte Entwickler:innen, die den Gegenstand Geschichte aus innovativen Perspektiven beleuchten wollen. Einige ausgewählte Textbeiträge der Datenbank werden flankiert durch kurze Besprechungen im Videoformat. Sie können Sie im Videokanal der Stiftung bei Youtube angesehen werden. Auf dem Kanal unseres AKGWDS habe ich sie als Playlist zusammengefasst.

Übersichtlich stellt die Datenbank Filter und Suchfunktionen mit einer Vorschauansicht zusammen. (Abb. eigener Screenshot)

In der ersten Instanz von der Stiftung Erinnern Verantwortung Zukunft (EVZ) finanziert, sammelt die Datenbank „Games und Erinnerungskultur“ so fachlich kuratierte Beispiel für den Wert von Geschichte in digitalen Spielen. Im Mittelpunkt standen dieses Mal die Themen Nationalsozialismus und Holocaust. Erweiterungen, auch zu weiteren Themen der deutschen und europäischen Geschichte sind bereits geplant, hängen aber von der Finanzierung durch dritte Partner ab.

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