In eigener Sache

Raus aus der Universität – rein in das SPFZ Hamburg

Nur scheinbar ist dieses Jahr etwas still geblieben. Ich hatte leider viel zu viel zu tun, um diese Seite regelmäßig zu füllen. Diese Nachlässigkeit behebe ich jetzt nach und nach, um über meine Projekte zu berichten. Es geschehen große Umwälzungen, da ich zum 1.10. meine universitäre Karriere beende. Bis 31.12.2024 leite ich nun am Sozialpädagogischen Fortbildungszentrum (SPFZ) der Hamburger Sozialbehörde ein Projekt zu digitalen Medienkompetenzen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA). Es wird vom Europäischen Sozialfonds (ESF) und der Hamburger Sozialbehörde (ESF-Hamburg) finanziert. Angesiedelt ist es zusammen mit dem zweiten Teilprojekt FAMM zu Mobile Reporting beim Bürger- und Ausbildungssender TIDE von Hamburg.

Das SPFZ Hamburg bietet eine breite Palette von Angeboten, um sozialpädagogische Fort- und Weiterbildung für städtische Angestellte und die Freier Träger zu ermöglichen. (Screenshot: Nolden Webseite SPFZ)

Besonders angespornt zu einer Bewerbung auf diese Stelle hat mich, dass ich meine Erfahrungen mit Methoden, Technologien und Inhalten an Multiplikator:innen in der OKJA weitergeben kann. Das Projekt am SPFZ ist eine entscheidende Schnittstelle, um flächendeckend in die Hamburger Kinder- und Jugendarbeit hineinzuwirken und vorhandene Projekte zu vernetzen. Und weiter forschen kann ich am geeigneten Pfad dafür also auch noch: Wir entwickeln – teils aus Vorarbeiten – ein Fortbildungsprogramm, das digitale Medienkompetenzen beim Personal von zum Beispiel Jugendhäusern, Spielhäuser und Bauspielplätzen permanent weiterentwickelt. Das ist schon wegen der Heterogenität all dieser Standorte eine große Herausforderung. Hinzu kommen sehr unterschiedliche Personaldecken, soziale Umfelder, Finanzmittel, technische Ausrüstung und auch bei den Haltungen gegenüber digitalen Aktivitäten.

Meine Tätigkeit an der Leibniz Universität Hannover hätte ich gern fortgeführt, allerdings verzögerte sich der Vertrag für meine Weiterbeschäftigung dort vom Winter bis tief in den Sommer. Bis dahin hatte ich bereits im Bewerbungsverfahren für diese neue Tätigkeit in der Hamburger Sozialbehörde überzeugt. Die Bedingungen in der universitären Arbeitswelt sind nach 15 Jahren in Lehre und Forschung so prekär geworden, dass selbst ich mich zu einem Ende entschloss. Über bald ein Jahrzehnt habe ich mich ja intensiv in der Public History und dem Arbeitskreis Geschichtswissenschaft und Digitale Spiele (AKGWDS) für eine bessere Behandlung des Nachwuchses und neue methodische Impulse für die Geschichtswissenschaft eingesetzt. Man kann sich in meinem Beitrag „Die Märchen vom feisten, trägen König“ (vom 30. Juni 2021) einen Eindruck verschaffen, was für ein Druck das System aufbaut und wie wenig Gegenleistung es dafür liefert.

Einfach fiel mir der Abschied nach 15 Jahren sicher nicht – das Profil aber dieser neuen Tätigkeit verwandelte diesen Verlust in eine einmalige Chance. Außedem: Selbst wenn ich die Universität verlasse, bleiben meine Anliegen in der historisch-politischen Bildung und zur Nutzung digitaler Spiele mit historischen Inszenierungen weiterhin bestehen. Mit meinem neuen Arbeitgeber habe ich eine Nebenbeschäftigung vereinbart, so dass ich auch weiterhin für Diskussionen, Workshops, Beratungen und die Mitwirkung an digitalen Spielen buchbar bleibe.

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