In eigener Sache,  Lehre

Besonderes Engagement in der Lehre – Lehrpreis, LUH

Nach dem sehr anstrengenden Jahr durch die Pandemie bekam ich heute eine sehr erfreuliche Nachricht von Studiendekanin Lysann Zander. Von den Studierenden vorgeschlagen, verleiht mir die Philosophische Fakultät der Leibniz Universität Hannover einen Lehrpreis. Er zeichnet mich für mein besonderes Engagement in der Lehre aus (und ist sogar dotiert). Ich freue mich sehr über diese Wertschätzung aus der Fakultät und der Studierendenschaft.

Mich versöhnt diese Nachricht am Ende von 2020 ein wenig mit den Widrigkeiten des ersten Pandemiejahres. Schließlich saß ich als Lehrender häufig vor einer dunklen Wand aus ausgeschalteten Kameras. Entsprechend wenig direktes Feedback ließ sich aus den Mienen der Studierenden herauslesen. Gerade weil innovative Lehrformen erheblichen Einsatzes erfordern, die Zusammenarbeit mit Partner:innen aus Praxisfeldern zusätzliche Organisation und die rein digitale Online-Lehre den Arbeitsaufwand erhöht, musste man sich selbst schon sehr motivieren, um nicht darüber zu resignieren.

Dass der Vorschlag für meine Auszeichnung von den Studierenden kommt, freut mich deshalb umso mehr. Lehrkonzepte, Themen, Partner:innen und nicht zuletzt die intensive Betreuung scheinen dann wohl in die richtige Richtung gegangen zu sein. Insbesondere habe ich bei den Studierenden viel Zeit darauf verwandt, auf die Schwierigkeiten durch Corona in der spezifischen Lebenssituation einzugehen. Zugleich habe ich jedoch versucht, den Studierenden weiter die großen Chancen zu vermitteln, die unabhängig von den Zwängen durch Corona in digitalen Arbeitsweisen schlummern.

Einige der Studierenden fühlten sich von Erfolgsmeldungen geradezu überfahren, dass 80 Prozent von ihnen überhaupt keine Probleme mit der Online-Lehre hätten. Damit wurde ein Klima geschaffen, in dem sich Studierende nicht als technisch unfähig outen wollten. Dadurch entstandene Probleme mit Inhalten, äußerten sie nur zögerlich, wenn sie Plattformen, Endgeräten und Software-Lösungen nicht gewachsen waren. Zumal die persönlichen Situationen vielfach überhaupt nicht förderlich für ein gesundes Lernklima waren. Offenbar war es eine gute Entscheidung, kontinuierlich und nachdrücklich in die verbleibenden 20 Prozent hineinzufragen. Die Ehrung durch den Preis verleiht mir Schwung für das zweite Pandemiejahr – so schön es auch wäre, mal mit den Studierenden in einem Seminarraum zu stehen.

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