In eigener Sache,  Lehre

Besonderes Engagement in der Lehre 2.0 – Preis, LUH

Selten hat mich ein Jahr so erschöpft wie das Pandemiemonster 2021. So freut mich ungemein, dass ich zum zweiten Mal mit dem Preis für besonderes Engagement in der Lehre ausgezeichnet wurde (siehe Artikel vor exakt einem Jahr). Die Studienkommission der Philosophischen Fakultät an der Leibniz Universität Hannover vergibt ihn auf Vorschlag der Studierenden. Der Preis ist dotiert: 600 € fließen daher in den weiteren Ausbau unseres Public History-Labors im Historischen Seminar. Es ist mir ein besonderes Dankeschön, weil die Studierenden mich dafür nominiert haben. Schön zu spüren, dass mein Engagement so wertgeschätzt wird. Vielen Dank!

Für alle Beteiligten war das Jahr hart: Rein in die Online-Formate, raus aus den Online-Formaten. Möglichst beides parallel vorbereiten. Stetige Kämpfe gegen den präsidialen Präsenz-Fetisch mussten ausgefochten werden. Wenige Wochen zuvor war in Präsenz keine einzige Exkursion erlaubt. Anspruchsvolle und interessante Projektlehre in der Public History setzt nicht nur klare didaktische Konzepte voraus. Es sind auch immer passende Partner:innen aus den Praxisfeldern zu organisieren, die zudem auch noch fachlich interessiert sein müssen. Auch dieses Jahr ließen sich ein paar solcher engagierten Einhörner für die Zusammenarbeit finden. Dieses Arbeitspensum durchzuhalten aber, und dabei den Studierenden gerecht zu werden, hat meiner Forschungsarbeit für die eigene Karriere sicherlich Luft genommen. Nur können dafür die Studierenden ja nichts.

Und auch die Studierenden kämpften mit der besonderen Situation: Trotz Pandemie muss man in meinen Kursen sicherlich die eine oder andere Extra-Meile aus der Komfortzone gehen. Außerdem müssen sich Studierende aus den traditionellen Arbeitsformen des Geschichtsstudiums herauswagen und diese dabei auch noch reflektieren lernen. Den Studierenden Chancen aufzuzeigen, sich selbst in diversen Tätigkeitsfeldern auch jenseits der Akademie zu behaupten, und damit die Arbeitsweisen der Wissenschaft zu hinterfragen, bleibt mir ein großes Ziel.

Umso mehr freut es mich unter diesen Umständen, dass die Studierenden offenbar meinen Einsatz dafür wertschätzen. Diese Gewissheit spendet mir neue Energie für 2022 – und ich hab noch einiges vor. Sehr schade nur, dass dieses Engagement zumindest an der Leibniz Universität schon bald enden wird. Vertraglich befristet, endet meine Anstellung in Hannover im September 2022. Es ist eine Farce, dass ich nach so viel Zuspruch nicht bleiben kann.

*