Projekt,  Vortrag

Verkörperung in digitalen, historischen Räumen – Doing History, Hamburg

Auf dem Workshop „Doing History“ in Hamburg stellte ich meine Projektidee für die PostDoc-Phase vor. Im Hauptgebäude der Universität Hamburg hatten sich mit mir etwa 40 Personen diverser Fachrichtungen eingefunden. Wir erörterten miteinander entlang von Impulsreferaten und einer jeweils im Anschluss daran fortgesetzten Diskussion Chancen, Formen und Inhalte für einen möglichen Verbundantrag zu Geschichtspraktiken. Mein eigenes Projekt reihte sich zwischen praktischen Aspekten digitaler Sphären und ihrer historischen Inszenierungen und geschichtstheoretischen Grundlagenfragen in das vielfältige Themenspektrum ein.

Der Vorstellung über die Verkörperung in einer digitalen historischen Welt möchte ich mit meinem neuen Projekt auf den Grund gehen. (Abb. Screenshot Vortrag)

Mit dem Ende meiner Dissertation klärten oder erschöpften sich die dortigen Fragen an digitale Spiele keineswegs alle. Ausgehend von meinen bisherigen Beobachtungen bei digitalen Spielen, dringt mein Post-Doc-Projekt „Doing History durch Vorstellungen von Verkörperungen in digitalen Räumen“ nun tiefer in grundlegende Geschichtskonzepte zu Räumlichkeit und Verkörperung vor. Dabei verknüpft es ein Verständnis der digitalen Inszenierungen von Geschichte mit vergleichbaren Erfahrungen aus historischen Kontexten.

Am 20. Juni erläuterte ich daher zunächst den Anwesenden in einem Rückblick, auf welchen Wegen meine wissenschaftliche Arbeit seit 2009 zu welchen Fragen an digitale (Spiel-)Räume führte. Den Teil an Antworten, den meine Dissertation vornehmlich zu Multiplayer-Online-Spielen und ihren erinnerungskulturell kommunizierenden Gemeinschaften fand, schilderte ich in einem zweiten Abschnitt.

Drittens ordnete ich digitale Spiele in ein Spektrum von Erinnerungsmedien ein und stellte ihnen ihre Funktionalität für die Erinnerungsdiskurse gegenüber. Aus diesem Blickwinkel zeigen sich sehr unterschiedliche Typen von Virtueller Realität und damit der Verkörperung von Menschen in diesen digitalen Welten. Letztlich hängen sie direkt mit den Vorstellungen der Nutzerinnen und Nutzer über diese Verköperung in der anderen Welt zusammen. Deshalb schlug ich den Bogen zurück zu subtilen Verkörperungsaspekten digitaler Spiele, um alle digitalen schließlich mit analogen Erfahrungen aus anderen historischen Epochen zu verbinden. Die genannten Bezüge knüpfte ich am Ende an die Themencluster zurück, wie sie der Call for Projects der Arbeitsgruppe ausgerufen hatte.

Virtuelle Realitäten stehen in einer langen Tradition als Erinnerungsmedium und bieten der Erinnerung unterschiedliche Funktionalität. (Abb. Ausschnitt Vortrag)

Wird dieser Antrag von den Antragsberechtigten gestellt, so gilt seine Bewilligung zunächst nur für den Projektrahmen. Meinen Beitrag dazu, wie dieser Antrag ausgestaltet wird, habe ich im Rahmen des Workshops eingebracht. Ein zukünftiger Aufruf wird dann nach konkreten Projekten suchen, für das ich mein Projekt einzureichen plane.

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