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Verspielte Vergangenheit – Sammelband, AKGWDS

Bei vwh Hülsbusch erschien im Juni 2023 ein Sammelband, der Beiträge zwischen Geschichtswissenschaft und digitalen Spielen aus bald zehn Jahren enthält. Er führt erstmals die intensive Arbeit vieler Mitglieder des Arbeitskreis Geschichtswissenschaft und Digitale Spiele (AKGWDS) über diesen Zeitraum nachlesbar zusammen. Den AKGWDS gründete ich 2015 mit anderen Interessierten aus der Geschichtswissenschaft.

Heute ist er glücklicherweise größer, diverser und inhaltlich breiter aufgestellt – und verkörpert so einen Querschnitt durch eine sehr junge geschichtswissenschaftliche Beschäftigung mit digitalen Spielen, die in großen Schritten vorangeht. Dem rückwärtigen Blick sieht man leider noch nicht diese Vielfalt an, ist der Band doch noch sehr von männlichen Autoren geprägt.

Viele bislang nur online in Blogs verfügbare Texte, trägt dieser Sammelband jetzt – überarbeitet und nachhaltig – als Dokumentation zusammen. (Foto: Nolden)

Mit dem Band „Verspielte Vergangenheit. Texte aus sieben Jahren AKGWDS“ dokumentieren wir in gewisser Weise die Fortschritte des Arbeitsfeldes. Dabei handelt es sich nicht nur um digital erschienene Texten auf dem Blog des AK „gespielt“, sondern auch aus meinem Blog „Keimling“ beispielsweise und online erschienenen Texten von vielen anderen Mitgliedern. Ein großer Dank gilt Aurelia Brandenburg, Peter Färberböck, Anna Klara Falke, Eugen Pfister, Tobias Winnerling und Felix Zimmermann, die sich als Herausgeber und mit einer Einleitung mehr als wir anderen für diesen Band engagiert haben.

Aus meiner Arbeit gelangten Beiträge auch aus meinem Blog hinein, den ich immerhin schon seit 2009 zu dem Thema führe. Deshalb bin ich sehr froh, dass meine „Zehn Thesen. Wie sich der geschichtswissenschaftliche Umgang mit Digitalen Spielen ändern muss“ (S. 21-57) den Band eröffnen dürfen. Sie formulieren programmatisch, wozu der AK in der Geschichtswissenschaft, für die Lehre und für digitale Spiele als Medium nützt.

In der Rückschau zeigen die vielfältigen Beiträge noch einen männlich dominierten AK. Im nächsten Band könnte sich das durchaus verbessern. (Foto: Nolden)

Beteiligt bin ich zudem an der Antwort „Vom rechten Bild des Mittelalters“ auf die Nominierung von Kingdom Come Deliverance zum deutschen Computerspielpreis“ (S. 194f.). Mit Felix Zimmermann zusammen verfasste ich die Einleitung für „Geschichte schreiben über Generationen“ zum Grand Strategy-Spiel „Crusader Kings 3“. Aus meinem Blog wiederum stammt der Beitrag „Gebietsreform“, in dem es um die Qualitäten des Geschichtsbildes in Civilization VI geht (S. 257). Und schließlich schrieb ich, vielleicht etwas glossenhaft, in „Darf das das? Das darf das!“ über die Darstellung des US-amerikanischen Mittleren Westens in Far Cry 5, und wie die politische Rechte der USA sich darüber selbst entlarvte.

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