Lehre

„Im Osten viel Neues“ – Projektseminar zu digitalen Spielen, Leibniz Universität Hannover

Auf geht es in mein letztes Jahr am Historischen Seminar der Leibniz Universität Hannover. In meinem Seminar „Im Osten viel Neues“ schauen wir auf „Zweiten Weltkrieg, Drittes Reich und Holocaust in digitalen Spielen“. Insbesondere in Osteuropa passiert da aus Perspektive der in Public History Beeindruckendes, aber auch Bedenkliches. Auch dort lassen sich digitale Spiele eben nicht aus dem größeren Kontext der Erinnerungskulturen herauslösen.

Mit an Bord als Expertin für Holocaust in der digitalen Erinnerungskultur unterstützt uns aus unserem Arbeitskreis Geschichtswissenschaft und Digitale Spiele (AKGWDS) Tabea Widmann von der Universität Konstanz. Sie forscht an diesen Themen zur Erinnerungskultur in digitalen Spielen. Ebenso freut mich die lange vorbereitete Zusammenarbeit mit dem Computerspielmuseum Berlin. Nicole Hanisch, Matthias Oborski und Philipp Frei vom Museum fragen sich selbst, wie sie dort unter den örtlichen Bedingungen ein solches Thema überhaupt aufnehmen könnten.

Durchaus gibt es schon intelligente innovative Ansätze, die man aber nicht bei den großen Blockbuster-Produktionen suchen sollte. Dabei sollte man jedoch immer die Erinnerungskultur im Umfeld der Entwicklerstudios mitberücksichtigen. (Abb. Ausschnitt Präsentation, Nolden)

Beide Perspektiven differenzieren die Funktionen von Gedenken und Erinnern mit uns im Seminar auseinander. Und wir stellen auch die Frage, weshalb Themen wir der Holocaust und Gräueltaten des NS bislang nicht in digitalen Spielen beziehungsweise im Museum thematisiert werden konnten. Ziel ist es, dass die Studis zu konkreten Beispielen aus der Sphäre kommerzieller digitaler Spiele fachlich durchdachte Review-Videos produzieren lernen. Und das Museum bringt für die Produktion der Studierenden die Erfahrungen ein, wie man welche Inhalte für öffentliche Zielgruppen aufbereitet.

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