Projekt

Hybridantrag „Hamburger Threse 1400-1450“ – Ablehnung durch DFG

Ein neuer Versuch, das |>Projekt zur Hamburger Threse an der Universität Hamburg fortzusetzen, ist gescheitert. Das hybride Editionsprojekt sollte die Vorteile einer Druckedition und der webgestützten Quellenpräsentation kombinieren. Ich beantragte, an den Zeitraum der im Winter erscheinenden Druckedition für 1350-1399 anschließend, die nächsten 50 Jahre der Threse des Staatsarchivs wissenschaftlich zu edieren. In dem Archivbestand, der unter anderem die kostbarsten Archivalien des Hamburger Rates aus dem Spätmittelalter enthält, lagern zwischen 1400 und 1450 allein 752 Urkunden.

Die Gutachter lobten meine Person, das Konzept, die exakte Kalkulation und die Vorarbeiten – und sahen besonders positiv, dass aufgrund meiner Erfahrungswerte aus dem Vorgängerprojekt die Zahlen sehr verlässlich wären. Aufgrund der Vorüberlegungen, der Erfahrungen im Vorgängerprojekt und der Kalkulationen war ich aber auch gezwungen, die Bearbeitung des Bestandes bis zum Ende des Hamburger Spätmittelalters durch Bugenhagens Kirchenreform im Jahr 1529 in mehrere Phasen zu unterteilen.

Dies nahm nun der Endausschuss der DFG zum Anlass, den Antrag abzulehnen. Schließlich sei das Vorhaben in mehreren Phasen klassischerweise als Langfristvorhaben zu beantragen, und könne deshalb nicht je Phase als einzelnes Sachmittelprojekt gefördert werden. Es handelt sich also um eine reine Formentscheidung, obwohl in der Sache das Projekt ausdrücklich als förderungswürdig eingestuft wurde.

Anstelle den Antrag durch mich schlicht nachbessern zu lassen oder ihn auf den zuständigen Schreibtisch weiterzureichen, nimmt man also lieber in Kauf, einem offenbar als fähig bestätigten Wissenschaftler wie mir das Berufsleben abzuwürgen. Mir bleibt jedoch keine Wahl. Will ich an dem Projekt weiter arbeiten – und ich halte diese Grundlagenarbeit nach wie vor für außerordentlich wichtig – muss ich wohl erneut und in der gewünschten Form beantragen.

Und wieder bin ich gezwungen, ein Jahr auf die Gutachten zu warten. Was für ein Berufsfeld.