Memes als Werkzeuge für die Jugendarbeit – Workshop, SPFZ
Spätestens seit der Journalismus Memes nutzt, sind diese einfallsreichen Rückgriffe auf eine weitläufige Medienkultur aus dem Internet im Mainstream angekommen. Mein Workshop „Pepe, der Surfer-Schreck – Meme-Kultur überblicken, nutzen und meiden“ führt Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit in die satirische Breite des Phänomens ein, zeigte Gefahren auf und welche Hilfsmittel es dazu gibt. Letztlich aber gilt es, Memes als Werkzeug aktiv zu beherrschen, um Jugendliche mit einer ihnen vertrauten Bildsprache adäquat zu erreichen.
Mit dem Workshop ergänzte ich ein wesentliches Thema in meinem ESF-Projekt „Qualifizierungsprogramm digitale Medienkompetenzen“ am Sozialpädagogischen Fortbildungszentrum (SPFZ) der Sozialbehörde Hamburg. In der Regel stellen Seminare zu Memes dazu die Gefahrenabwehr und Prävention komplett in den Mittelpunkt. Darauf beschränkte ich mich im ersten Teil des Workshops.

Und ja: Längst haben radikale Kräfte Memes für sich entdeckt, um ihre Agenda an Kinder und Jugendliche zu transportieren – in international eng verknüpften Communities. Auch ist in der Regel Fachkräften nicht das Ausmaß bekannt, mit dem staatliche Akteure weitreichende Propaganda betreiben. Beides bleibt nicht ohne teils erschütternde Auswirkunge auf die reale, nicht-digitale Welt zum Beispiel in Form von Gewalt und Attentaten.
Als bedeutende Kommunikationskultur des Internetzeitalters allerdings hat die Europäische Union sie mit der Pastiche-Regelung sogar urheberrechtlich legalisiert – ähnlich wie Remixes in der Musik. Denn sie sind ein vielfältiges satirisches Ausdrucksmittel unter Jugendlichen. Und das macht sie für Fachkräfte der Kinder – und Jugendarbeit zu einem relevanten Kommunikationsweg mit ihnen.
Mein Workshop empfahl den Fachkräften deshalb nicht nur Hilfsmittel für die Aufklärung, von denen es bereits Handreichungen durch namhafte Organisationen und Institutionen gibt. Wir fertigten auch selbst Memes an und überprüften gegenseitig, ob die Botschaften gemäß der Intention des Ursprungs-Memes auch übersprangen. Für diese Einschätzung steuerte ich hilfreiche Nachschlagewerke bei.
So schloss der Workshop mit unterhaltsamen Selbstexperimenten der Fachkräfte, die sichtlich Freude an den zahllosen Motiven und ihren Botschaften hatten. Zum Ende hin waren sie kaum noch zu bremsen, so dass sie hoffentlich, mit einem umfangreichen Wissensschatz und Werkzeugkasten ausgestattet, viele Ideen für neue Kommunikationswege mit ihren Zielgruppen ausprobieren.

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