
Schutz durch Ermächtigung: Digitale Medienkompetenzen in der Kinder- und Jugendhilfe – Vortrag, HaKiJu
Die Hamburger Kinder- und Jugendhilfe (HaKiJu) e.V. lud mich für einen Vortrag zu Digitalen Medienkompetenzen in der Kinder- und Jugendhilfe ins Jugendhilfezentrum Harburg ein. Unter der zentralen Haltung „Schutz durch Ermächtigung“ warb ich für einen zugewandteren Blickwinkel auf digitale Medien und Arbeitsweisen – ohne dass dabei die großen Probleme ausgespart wurden. Fokussiert habe ich eine stringent sozialpädagogische Medienarbeit.
Die Frustration in den Feldern der Sozialen Arbeit war auch hier in der großen Dienstbesprechung des Jugendhilfe-Trägers spürbar. Fachkräfte fühlen sich sprunghaft getrieben, immer wieder spontan auf neue Entwicklungen zu reagieren. Mein zentrales Anliegen war es deshalb, eine konkrete Haltung für eine sozialpädagogische Medienarbeit zu schärfen, um systematisch vor „die Welle“ zu kommen. Sie konzentriert sich auf die Prinzipien und Methoden der Kinder- und Jugendarbeit. Zumeist bestehen Angebote für die schulische Welt, die sich methodisch nur schwierig auf Felder der Jugendarbeit übertragen lassen.

Intensiv blickte der erste Abschnitt meines Vortrags auf die Datenlage und die Unterschiede zwischen Befunden und oft sehr plakativen Presseeklärungen. Jüngst verlangen Akteure in der aufgereizten Debatte ja sogar totale Nutzungsverbote. Eine medienpädagogische Bankrotterklärung. Am Beispiel von kritischem Medienverhalten und oft sensationsheischenden Etiketten von Mediensucht schauten wir tiefer in Gaming und Social Media hinein, was auffälliges Medienverhalten für unterschiedliche Altersgruppen und geschlechtsspezifisch überhaupt bedeutet. Dabei kann man sehr wertvolle Erkenntnisse gewinnen – nicht nur über die absoluten Anteile von Mediensorten, sondern über die Trends von Entwicklungen. Dafür gab ich den Teilnehmenden eingängige, verlässliche Studien zur Hand.
Ferner schilderte ich, wie wir in meinem ESF-Projekt zu Digitalen Medienkompetenzen am Sozialpädagogischen Fortbildungszentrum (SPFZ) aus den Prinzipien des Kinder- und Jugendarbeit zusammen mit Bedarfen das ESF-Qualifizierungsprogramm entwickelt haben. Dass ich auch nach meinem Fortgang aus dem SPFZ die Fortbildungen für Fachkräfte für empfehlenswert halte, verbarg ich durchaus nicht. Es bildet ein umfassendes, modulares, und ausgewogenes Zertifikat.
Zum Einstieg in die Diskussion stellte ich auf dieser Basis den Blickwinkel einer sozialpädagogischen Medienarbeit vor. Je ein konkretes Werkzeug aus der Welt der Künstlichen Intelligenz und der Jugendkultur der Memes zeigten beispielhaft, wie sich digitale Medienformen auch gerade methodisch eignen, um die Arbeitsweisen der Kinder- und Jugendhilfe zu stärken und zu stützen. Dabei kamen natürlich auch die Probleme mit KI-Technologie und digitalen Communities zur Sprache. Konzentriert habe ich konkrete Handlungsempfehlungen für die Beispiele, um sie für die soziale Arbeit nutzbar zu machen. Bedenken sind ohnehin schon genügend präsent an anderer Stelle.
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