Public History
->Was habe ich getan?
Ab 2014 war ich Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der ->Public History des Fachbereichs Geschichte an der Universität Hamburg. Bereits zuvor war ich in Drittmittel-Projekten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) beschäftigt. Mit einem Lehrauftrag begann 2013 eine erste Zusammenarbeit mit der Hamburger Public History, um das Arbeitsfeld systematisch aufzubauen. Meine zentrale Philosophie in Forschung und Lehre verband geschichtswissenschaftliche Methodik und Theorie über eine konkrete historische Problemstellung mit einem praktischen Medienprojekt. Hierbei entstanden über die Jahre erstaunliche Arbeiten von Teams aus Studierenden, die ungewöhnlich für die Geschichtswissenschaft sind und ihr gemeinhin nicht zugetraut werden. Man muss Studierenden die Freiräume nur schaffen.
Von 2014 bis 2017 baute ich dafür das ->GameLab des Fachbereiches Geschichte auf und konzipierte die ->Ludothek, eine umfangreiche Spielesammlung als Teilbestand der Universitäts-Bibliothek. Ab 2017 finanzierte ich meine Stelle über Projekte aus Drittmitteln. Durch die Förderungen entwickelten wir das Konzept ->Studentische Forschungsgruppen Geschichte (SFG) für mehr angeleitete studentische Eigenprojekte und schufen das ->Repositorium HistoGames. Studierende des Lehramtes und der Public History entwickelten zusammen mit beteiligten Schulen Unterrichtsmaterialien zu digitalen Spielen für den Geschichtsunterricht in der Sekundarstufe I.
2019 wechselte ich für ->Public History an die Leibniz Universität Hannover. Dort entwickelte ich ein eigenes Curriculum an Angeboten, beschaffte ein VR-Labor und befasste mich mit einem Post Doc-Projekt zur Verkörperung in digitalen historischen Räumen. Die Pandemie erschwerte jedoch kollaborative Projektlehre, den Einsatz des VR-Labor und die Zusammenarbeit mit Institutionen vor Ort sehr.
2022 bot sich mir eine Gelegenheit, meine Erkenntnisse und Erfahrungen am ->Sozialpädagogischen Fortbildungszentrum (SPFZ) Hamburg in einem Projekt des ->Europäischen Sozialfonds (ESF) umzusetzen. Auf Basis der obigen Methodik und mithilfe externer Referent:innen entwickelte und erprobte ich ein modulares Zertifikat im „Qualifizierungsprogramm digitale Medienkompetenzen„. Seit 2025 ist es verstetigt. Es richtet es sich an Fach- und Führungskräfte vor allem in der Kinder- und Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit und berücksichtig ihre spezifischen Herausforderungen und Arbeitsweisen in ihren Tätigkeitsfeldern.
->Was biete ich an?
Dank meiner Forschung und Lehre arbeite ich stets interdisziplinär und projektorientiert nach Prinzipien des Forschenden Lernens. An einem konkreten Problem suche ich nach schlüssigen historischen Lösungen unter dem Eindruck der Geschichtswissenschaft, den Anforderungen eines inhaltlichen Themas und den speziellen Rahmenbedingungen eines Mediums. Digitale Spiele bilden zwar meinen Schwerpunkt, ich setze sie dabei aber in ein Verhältnis zu anderen medialen Formen. Aus dieser Spannung – beispielsweise zu Texten, Video und Ausstellungen – speist sich großer Erkenntnisgewinn.
Wissenschaft und Praxis, Forschung und Lehre denke ich in den Projekten daher als Einheit. Die Facetten führe ich zu einer gewinnbringenden Wechselwirkung zusammen. Beteiligte aus praktischen Berufsfeldern betrachte ich somit nicht als bloße Objekte der Lehre. Vielmehr binde ich ihre wertvollen Impulse in die geschichtswissenschaftliche Arbeit ein. Auf der anderen Seite profitieren sie zugleich von neuen Ansätzen und Methoden für ihre eigenen Tätigkeiten.
Dadurch habe ich ein Gespür für Chancen und Defizite medialer Anwendungen für den Einsatz bei Geschichte und artverwandten Themen entwickelt. Gleichzeitig verstehe ich den Nutzen technischer Lösungen und ihre Grenzen. Zudem habe ich gelernt, die Rahmenbedingungen durch Arbeitsprozesse von Medienschaffenden und von sehr unterschiedlichen institutionellen Partnern einzubeziehen.
Wie man sich leicht vorstellen kann, ist die Koordination solcher Projekte eine Herausforderung. Nicht zuletzt, weil ich es meinen Studierenden abverlange, nutze ich formale Arbeitstechniken (Pitches, Exposé etc.) und betreibe stringentes Projektmanagment. Darin fließen meine didaktischen Kenntnisse ein, zum Beispiel zu Lehr-Lern-Umgebungen und Forschendem Lernen.
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