Projektentwicklung
->Was habe ich getan?
Im Mittelpunkt meiner langjährigen Arbeit standen Projekte des Forschenden Lernens nach den Interessen der Studierenden zu einem historischen Leitthema. Sie berücksichtigten geschichtswissenschaftliche Methodik, erkundeten die jeweils spezifischen Eigenschaften eines Mediums und reflektierten die Ergebnisse an weiteren Medienformen. Diesen Prozess begleitete ich konstruktiv, um den Studierenden zu helfen, ihre individuelle Talente und Fertigkeiten zu erkennen und zu offenbaren. Sie realisierten dafür unter Rücksprache mit externen Partnern und stetiger Rückmeldung in den Kreis des Seminars ein eigenes Projekt, dessen Inhalte und Form sie selbst bestimmten. Ich unterstützte sie dabei, indem sie die zahlreichen Anforderungen aus Wissenschaft, dem Medium selbst und den praktischen Berufsfeldern zu berücksichtigen lernten.
Die Studierenden realisierten Projekte in kleineren Gruppen von bis zu vier Personen. Sie produzierten zum Beispiel zehnminütige Videos im Stil von Youtube über fachliche Fragen an digitale Spiele; oder sie programmierten in einem anderen Seminar selbst spielerische Erfahrungen. Diese Gruppenprojekte standen stets in übergeordneten Kontexten, für die sich Gruppen sich untereinander austauschen und koordinieren lernen mussten. So gingen die Videos zum Beispiel zusammen mit Tafeln in eine gemeinsame Ausstellung ein. Dafür mussten sie eine stringente Gesamtintention entwickeln.
Dabei bewältigte ich unter dem Druck der beschränkten Semesterlaufzeit eine Reihe von Herausforderungen: Der Projektcharakter ist im Geschichtsstudium eher unüblich. Der Forschungsgeist für eigene Projektkonzeptionen wird in der Regel nicht geschult. Gruppenarbeit wird nicht konsequent erprobt (wenn sie nicht gar verpönt ist). Ein projektorientiertes Lehrkonzept dagegen zu stellen, war daher für die Studierenden ein Kulturwandel und eine komplexe Herausforderung auch für mich. Meine spezielle Projektlehre in Form des Forschenden Lernens ist kraftaufwändig, aber auch gewinnbringend – auch für mich im besten Sinne von cognitive apprenticeship.
-> Was biete ich an?
Daraus folgten viele bereichernde Erfahrungen und Erkenntnisse, die ich beratend oder in Workshops weitergebe: Inhaltlich erweiterten immer neue Blickwinkel mein Verständnis verschiedener medialer Inszenierungen von Geschichte, wobei mein Schwerpunkt klar auf interaktiven, performativen Geschichtspraktiken liegt. Die Projektarbeit mit externen PartnerInnen und Studierenden aus diversen Fachbereichen lehrte mich den Wert interdisziplinärer Herangehensweisen und die Fruchtbarkeit von kollaborativen Ansätzen zwischen Wissenschaft und praktischen Anwendungsfeldern.
Die Komplexität, mit der die Kurse innerlich strukturiert waren, erforderte, dass ich mich weiter in der Hochschuldidaktik bildete. Sie machte die Anwendung bestimmter didaktischer Methoden der Hochschullehre fruchtbar für die zentrale Philosophie. Gruppendynamische Prozesse ließen sich zudem in der Kombination mit Management-Prinzipien etwa aus der Games-Branche bewältigen.
Die schwierigen Anforderungen aus fachlicher Substanz und zeitlichem Druck in meinen Seminaren zeigten den Beteiligten den immensen Wert von Arbeitstechniken auf. Sie werden im Studienalltag viel zu wenig geschult, und sind doch für alle Belange einer Projektentwicklung so zentral. Pointierte Exposés, glaubwürdig kalkulierte Arbeitspläne, konzentrierte Kurzreferate ähnlich Pitches, Präsentationsskills, die grafisch symbolisieren, anstatt mit Textwüsten zu langweilen – hier gibt es Vieles, was Projekte im Ablauf unterstützt oder gar erst ermöglicht. Von Stipendien über Drittmittelanträge bis hin zu Reisekostenzuschüssen sind Exposés eine völlig unterschätzte Fertigkeit in Akademie und Berufspraxis, um Projekte gezielt für Dritte auf den Punkt zu bringen.
Ich unterstütze Sie gerne dabei, Ihre Projektideen so zu fassen, dass sie für andere schnell verständlich werden. Dabei fließen meine obigen Erfahrungen im Projekt- und Gruppenmanagement, Kenntnisse über Arbeitsabläufe und Projektstrukturen sowie ein guter wissenschaftlicher Überblick ein. Gespeist aus dem Spektrum Antragserfahrung bei Drittmittelgebern von Stiftungen bis zur Deutschen Forschungsgemeinschaft helfe ich Ihnen dabei, Ihre Vorstellungen für die entsprechenden Zielgruppen zu präzisieren.
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