Digitale Spiele

-> Was habe ich getan?

2009 begann ich mit meinem Blog ->Keimling und warb für eine ernsthafte Beschäftigung mit digitalen Spielen aus einer geschichtswissenschaftlichen Perspektive. Die Argumente dafür sind auf mehr als 200 Beiträgen so sehr gewachsen wie die Vielfalt der dargestellten historischen Aspekte. Mir liegt sehr daran, die Beiträge möglichst allgemeinverständlich zu halten. Sie bieten Einstiege in historische Themen zu digitalen Spielen für die Geschichtswissenschaft, zeigen Blickwinkel auf Game Design, reflektieren den Spielejournalismus und richten sich an Akteure aus Gesellschaft und Politik. Kontinuierlich pflegte ich das Blog mehr als 10 Jahre, auch weil es viele Hinweise und Nebenschauplätze meiner Doktorarbeit näher ausleuchtet.

Nolden Geschichte und Erinnerung Cover (Abb. deGryuter)

2020 erschien meine Doktorarbeit ->“Geschichte und Erinnerung in Computerspielen. Erinnerungskulturelle Wissenssysteme“ im renommierten Fachverlag deGruyter. Sie fußt auf meiner langjährigen Arbeit mit digitalen Spielen in der Geschichtswissenschaft. Die Kapitel durchmessen auf mehr als 600 Seiten das Phänomen der Geschichte in digitalen Spielen und von digitalen Spiele. Ich überblicke den zerstreuten Forschungsstand, verdeutliche Defizite und Chancen mithilfe zahlreicher Beispiele und schließe Lücken mithilfe von Ansätzen innerhalb der Geschichtswissenschaft und aus anderen Disziplinen. An einem Online-Rollenspiel erprobe ich ein Arbeitsmodell, um digitale Spiele als Erinnerungskulturelle Wissenssysteme zu begreifen.

Um die anfängliche Skepsis der Geschichtswissenschaft abzubauen und das Feld zu verknüpfen, gründete ich mit anderen Forschenden zusammen 2015 den ->Arbeitskreis Geschichtswissenschaft und Digitale Spiele (AKGWDS). Der Arbeitskreis führt Forschende und Studierende sowie Entwickler:innen und Journalist:innen in ein deutschsprachiges Netzwerk zusammen. Ich bemühe mich sehr darum, dass solche Netzwerke nicht allein akademischen oder Nachwuchszwecken dienen, sondern echte gesellschaftliche Mehrwerte bieten. Deshalb engagiere ich mich auch im Verein ->Open History für eine Geschichtswissenschaft, die eine offene und pluralisitische Gesellschaft aktiv unterstützt.

Auch wenn mein Blog seit 2024 keine neuen Beiträge erhält, bleibt es als Quelle weiter bestehen. So wie ich haben auch andere vielfach daraus zitiert. Es abzustellen, ist deshalb keine Option. Seit 2023 aber verlagerte ich die detaillierte Beiträge nun audiovisuell auf meinen ->Youtube-Kanal @NicoNolden. Dort produziere ich vermehrt Videos zu digitalen Spielen, die ich für ihren historischen Bezug beachtenswert finde, die besondere spielmechanische Wissenssysteme nutzen oder erinnerungskulturelle Beiträge leisten. Dort sammele ich auch Mitschnitte meiner Auftritte in Workshops oder bei Vorträgen.

-> Was biete ich an?

Digitale Spiele erreichen als verbreitetes Medium weite Teile der Gesellschaft – durch alle Altersgruppen hindurch und in jede Schicht hinein. Viele von ihnen greifen historische Stoffe auf und prägen mit ihren wirkmächtigen Eindrücken die historischen Vorstellungen ihrer Spielerinnen und Spieler. Meine langjährige Erfahrung bezieht sich auf die präsenten Geschichtsbilder und ihre Inszenierung und wie stehen in einem Kontext mit der Verarbeitung von Geschichte in anderen Medienformen. Damit tangiert meine Arbeit eine breite erinnerungskulturelle Landschaft. Gleichzeitig bilden sie technisch ein sehr beeindruckendes Medium und international ein interessanter vielschichtiger Markt.

Digitale Spiele können daher nicht nur sehr viel falsch machen, denkt man etwa an Darstellungen über die Nazi-Herrschaft. Sie bergen zugleich große ungehobene Potentiale, mit denen sie Geschichte sowohl plausibler als auch packender inszenieren könnten, als sie es bisher ausschöpfen. Hierbei gilt es, nicht immer nur Narrationen oder akribisch gestaltete Objekte zu betrachten. Als Besonderheit dieses Mediums können Spielende das Heft des Handelns selbst in die Hand nehmen. Dafür wird die Bühne ihrer historischen Erfahrung durch Spielmechaniken und Rechenmodelle bereitet, die sich als dynamische Wissenssysteme betrachten lassen..

Mit meinen Erfahrungen seit mehr als fünfzehn Jahren helfe ich, gewinnbringende Spielmechaniken zu identifizieren, innovative Szenarien, interessante Persönlichkeiten und spannende Ereignisse. In einem völlig übersättigten Markt kann hierin das Alleinstellungsmerkmal liegen, um aus der Masse herauszuragen und zu den zahlreichen, historisch interessierten Kundinnen und Kunden erfolgreich durchzustoßen. Dazu halte ich Vorträge und gebe Workshops, veröffentliche in Text, Ton und Video dazu und berate Institutionen sowie Spielefirmen.

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